Glitch bezeichnet eine (digitale) Störung der Information wie ein verzerrtes Bild oder ein stockendes Video. GLITCH CHOIR überträgt dieses Phänomen in den analogen Raum. Im Zentrum der Performance steht die Neukomposition eines Klagelieds durch Glitching. Historisch gesehen wurde die öffentliche Trauerarbeit hauptsächlich von den so genannten Klagefrauen geleistet. Gegen Bezahlung gaben sie der Trauer Anderer um Verstorbene emotionalen Ausdruck. Es sind vor allem Frauen, die dazu berechtigt, aber auch verdammt sind, das Private ins Öffentliche zu glitchen. Zwei Performerinnen widmen sich dem kollektiven Körper der Trauer, indem sie einen Raum der intimen Mehrfachresonanz schaffen. Die stimmliche Verzerrung, die dem Lamento innewohnt, führt dazu, dass sich die Trauer in einen kollektiven Glitch verwandelt. Was für ein Chor entsteht aus der Dissonanz der Frequenzen?
Konzept, Choreografie: Deva Schubert
Performance: Chihiro Araki, Deva Schubert
Stimmcoaching: Doreen Kutzke
Chor: Siegmar Zacharias, Emilie Gregersen, Noumissa Sidibé, Doreen Kutzke, Naledi Majola, Francesca Ferrari, Ama Tomberli, Jette Büchsenschütz, Lotta Beckers
Musik, Sound: Davide Luciani
Licht: Hannah Kritten Tangsoo
Dramaturgie: Lotta Beckers
Recherche, Dramaturgie: Jette Büchsenschütz
Kostüm: Ama Tomberli
Residence: Something Great Schloss Mentin