Kalender

Staatsoper Unter den Linden:
The tim­e­l­ess moment

Konzert-Installation

06.–17. Januar

06.01. 20:00
08.01. 20:00
09.01. 20:00
11.01. 20:00
12.01. 20:00
14:01. 20:00
15.01. 20:00
17.01. 20:00

Alter Orchester Probensaal, Hinter der Katholischen Kirche 1 10117 Berlin Probebühne Szenisch 3 im Probenzentrum

Wie neh­men wir Musik wahr und wel­che Asso­zia­tio­nen weckt sie in uns? Wie hän­gen Musik – eine begriffs­lo­se Kunst­form – und außer­mu­si­ka­li­sche Bil­der und Asso­zia­tio­nen, die sich sowohl beim Hören als auch im Kom­po­si­ti­ons­pro­zess erge­ben, mit­ein­an­der zusam­men? Um die­se Fra­gen kreist die Kon­zert-Instal­la­ti­on »The Tim­e­l­ess Moment« der Regis­seu­rin Sil­via Cos­ta und des Pia­nis­ten und Kom­po­nis­ten Alain Fran­co. Klang­er­eig­nis­se gestal­ten einen Raum, den das Publi­kum mit allen Sin­nen erfah­ren kann. Im Wesent­li­chen grei­fen Cos­ta und Fran­co dabei auf Wer­ke zwei­er Kom­po­nis­ten zurück: Clau­de Debus­sy und Tris­tan Murail. Wäh­rend die Impres­sio­nis­ten um Debus­sy dar­auf abziel­ten, den sub­jek­ti­ven Ein­druck exter­ner Bil­der in ihren Wer­ken wie­der­zu­ge­ben, rich­tet der Spek­tra­list Murail den Blick ganz auf die Musik selbst und erschafft aus ihren ein­zel­nen Para­me­tern viel­schich­tig erfahr­ba­re Klang­räu­me, die sich den Vor­ur­tei­len des Sehens entziehen.
Eine musi­ka­li­sche Struk­tur aus Kla­vier­wer­ken Debus­sys und Murails »Ter­ri­toires de l’oubli« bil­det die Basis der Instal­la­ti­on. Ein­zi­ge Dar­stel­le­rin auf der Büh­ne ist eine Per­son mit Seh­be­hin­de­rung – jemand, für den der Hör- uns Tast­sinn die ein­zi­gen Weg­wei­ser in der Welt und die Grund­la­ge der inne­ren Vor­stel­lungs­kraft sind. Gehör­tes kann für die Dar­stel­le­rin in der Dun­kel­heit ihrer Augen einen Licht­fun­ken ent­zün­den. Ihre Art, die durch das Hören von Musik her­vor­ge­ru­fe­nen Emp­fin­dun­gen wahr­zu­neh­men, ist ein­zig­ar­tig und unwie­der­hol­bar, weil sie kei­ne äußer­li­chen Ver­knüp­fun­gen her­stellt. Sie hat nie gese­hen, wie ande­re Men­schen Freu­de, Trau­rig­keit oder Angst emp­fin­den, sie spürt es ein­fach und drückt es auf die ihr eige­ne Wei­se aus. Durch die­ses inne­re Wis­sen ver­sucht sie, dem Publi­kum ihre musi­ka­li­sche Wahr­neh­mung näher zu brin­gen. Die Art und Wei­se, wie dies geschieht – sprach­lich, ges­tisch, cho­reo­gra­fisch, per­for­ma­tiv – ent­zieht sich jeg­li­cher thea­tra­len Reprä­sen­ta­ti­on und ist in jeder Vor­stel­lung anders.
Inspi­riert von den impres­sio­nis­ti­schen groß­for­ma­ti­gen Abbil­dun­gen von See­ro­sen­tei­chen spielt auch Was­ser in der Instal­la­ti­on eine wich­ti­ge Rol­le – ein mobi­les Ele­ment, ohne defi­nier­te Form, des­sen Ober­flä­che und Far­be sich in Abhän­gig­keit von der Musik ver­än­dert. Auch mit Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen, Licht­ef­fek­ten sowie mit hap­ti­schen Ele­men­ten wird gear­bei­tet. Das Publi­kum ist ein­ge­la­den, sei­ne Rezep­ti­ons­hal­tung zu befra­gen, sodass es den Abend mit ver­än­der­ter, viel­leicht sogar geschärf­ter Wahr­neh­mung verlässt.
INSZE­NIE­RUNG, BÜH­NEN­BILD, KOSTÜME
Sil­via Costa
MUSI­KA­LI­SCHES KON­ZEPT, KLAVIER
Alain Franco
SOUNDDESIGN
Nico­la Ratti
LICHT
Mar­co Giusti
MIT­AR­BEIT BÜHNENBILD
Miche­le Taborelli
DRAMATURGIE
Chris­toph Lang
MIT
Fan­ny Däu­per, Nao­mi Sanfo-Ansorge