Dorothea Hartmann ist Stellvertretende Chefdramaturgin der Deutschen Oper Berlin sowie Künstlerische Leiterin der Tischlerei, der experimentellen Spielstätte des Hauses. Die ehemalige Werkhalle der Tischler an der Rückseite der Deutschen Oper Berlin wurde 2012 zu einem Theaterraum umgebaut. Seither gibt es dort pro Spielzeit ca. 10 Premieren, Wiederaufnahmen und Gastspiele. Die Spielstätte ist architektonisch ein offener Spielraum mit einer flexibel einsetzbaren Zuschauertribüne für maximal 400 Zuschauer, ohne Orchestergraben, Seiten- oder Hinterbühnen. Dieser offene und flexible Raum bestimmt auch das Profil der Bühne und fordert dazu heraus, jenseits eines Guckkastentheaters neues Musiktheater zu schaffen: Uraufführungen von Auftragskompositionen, Stückentwicklungen oder Überschreibungen von älterem Material, Installationen oder Soundwalks. Eine Werkstatt für das Musiktheater des 21. Jahrhunderts befindet sich so in direkter Nachbarschaft und unter einem Dach mit der größten Opernbühne Berlins.
Kontakt Hartmann(at)DeutscheOperBerlin.de
Sebastian Hanusa ist Dramaturg, Komponist und Publizist. Er studierte Schulmusik und Philosophie in Dortmund sowie Komposition bei Prof. Theo Brandmüller an der Hochschule für Musik Saar Saarbrücken, elektronische Musik bei François Donato und Daniel Teruggi (GRM Paris/Forbach) und Musikwissenschaften an der Universität des Saarlandes Saarbrücken.
Seine kompositorische Arbeit umfasst Instrumentalkompositionen ebenso wie elektronische Musik, Installationen, Performances und Schauspielmusiken, entstanden u.a. für das das Mainfranken Theater Würzburg, das Festival Sinuston, klangpol – Netzwerk Neue Musik Nordwest Oldenburg/Bremen, die Reihe Elektronischer Musik Bremen und musik 21 Düsseldorf. Zudem war er an den beiden in der Tischlerei der Deutschen Oper uraufgeführten Musiktheaterwerke Das Geheimnis der blauen Hirsche und Der Schrei des Pfauen in der Nacht als Komponist und Arrangeur beteiligt.
Daneben war er zwischen 2004 und 2012 als Dramaturg für Musiktheater, Tanz und Konzert an den Theatern in Würzburg, Magdeburg und Oldenburg engagiert und arbeitet seit der Spielzeit 2014/2015 als Dramaturg an der Deutschen Oper Berlin. Als Dramaturg hat er neben zahlreichen Repertoireproduktionen (unter anderem mit Vasily Barkhatov, Michail Marmarinos, Philipp Stölzl, Verena Stoiber, Stephan Suschke, Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock) eine ganze Reihe von Ur- und Erstaufführungen begleitet, unter anderem von Konrad Boehmer, Beat Furrer, Sara Glojnarić, Georg Friedrich Haas, Ole Hübner, Gordon Kampe, Andrej Koroliov, Barblina Meierhans, Samir Odeh-Tamimi, Younghi Pagh-Paan, Aribert Reimann, Oliver Schneller, Gerhard Stäbler und Christian Wolff. Daneben ist er an der Deutschen Oper Berlin für die Reihe Aus dem Hinterhalt sowie das Projekt Neue Szenen verantwortlich und gestaltet als Kunstfigur „Dr. Dietmar Takt“ die gleichnamige Print- und Videokolumne.
Als freier Dramaturg war er zuletzt an dem Projekt Yes! Yes! Yes! Die Fernsehshow mit Musik von Ole Hübner und Hans-Joachim Hespos des Dresdner Ensembles AuditivVokal beteiligt. Daneben war und ist er als Publizist im Bereich Neue Musik und Musiktheater für Printmedien und Rundfunk tätig, so unter anderem für hr2 Kultur, die Neue Zeitschrift für Musik, Positionen und die Luxemburger Philharmonie.
Kontakt sebastian.hanusa(at)gmx(dot)de
Theresa von Halle begann während ihres Oboenstudiums Konzerte zu inszenieren und entwickelte die Bühnensprache Acting Instruments, in der der Spieler, das Instrument und die Musik zu einem Charakter verschmelzen und sich Theater und Konzert verbinden. Mit ihren Inszenierungen gewann sie Preise, u.a. den Masefield Preis für neue Konzertformate der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.. Sie assistierte wiederholt bei Christoph Marthaler. Zu ihren eigenen Regiearbeiten zählt u.a. Minibar – sitcomopera in 21 Episoden, die für den BKM Preis nominiert wurde. 2017⁄18 führte sie die Regie und Künstlerische Leitung in der partizipativen Stadtteiloper Elias mit der Kammerakademie Potsdam und 380 Schülern in Potsdam Drewitz. Mit dem STEGREIF.orchester inszenierte sie Free Schubert, eine symphonische Musiktheaterproduktion, die den startup!music Preis 2017 gewann. Mit ihren Arbeiten sucht Theresa von Halle, die Gewohnheiten des Publikums und des Musikers aufzubrechen, um ein intensives Musikerleben bei den Spielern und beim Publikum zu schaffen.
Web www.theresavonhalle.de
Kontakt theresavonhalle(a)gmail.com
Franziska Guggenbichler Beck, geboren 1987 in Südtirol, studierte Klavier, Philosophie und Kommunikationswissenschaften in Florenz und Salzburg, seit 2010 dann Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. 2013 gewann sie die Ausschreibung für altra voce altro spazio der Biennale Musica in Venedig. Dort übernahm sie im Oktober 2014 die szenische Leitung der Uraufführung der Kurzoper The Myth of Homo Rudolfensis von Yair Klartag. Mit der Uraufführung von OHIO von Elisa Quarello beschloss sie 2015 in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin ihr Regiestudium. Sie lebt und arbeitet in Bozen und Berlin.
Weitere Arbeiten in den Bereichen Regie und Installation: Jeffrey A. Brown: Love&Hydrogen (Ballhaus Rixdorf, Berlin 2014), Erinnerungswalzer. Ein szenischer Liederabend nach J. Brahms (HAU, Berlin 2013), Gustav Holst: The Idea (Konzerthaus am Gendarmenmarkt, Berlin 2013), Claude Debussy: Pelléas et Mélisande (Sternchen, Berlin 2012), Götterbilder. Videoinstallation zu Arien von W. A. Mozart (2012), Georg Friedrich Händel: Xerxes (Kunsthaus Tacheles, Berlin 2012).
Web www.franziskaguggenbichler.com
Kontakt franziska_guggenbichler(at)hotmail.com
Katia Guedes wurde in Brasilien geboren und lebt als Sängerin und Komponistin in Berlin. Sie studierte Oboe, Gesang und Komposition in São Paulo, Gesang an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Musik- und Theaterwissenschaft an TU und FU Berlin. Als Sängerin arbeitet sie vor allem im Bereich zeitgenössischen Musiktheaters. Daneben internationale Konzerttätigkeit u. a. mit ensemble mosaik, Kammerensenble Neue Musik Berlin, Modern Art Sextett, United Berlin, Ensemble Resonanz, Ensemble Courage, Nieuw Ensemble Amsterdam und Klangforum Wien. Als Komponistin trat sie auf in der Pyramidale 2012 und 2014, im BKA Berlin, in der 5. Diagonale-Bielefeld sowie auf dem Festival von Avignon 2015. Sie erhielt diverse Preise und Aufzeichnungen.
Uraufführungen u.a.: Susanne Stelzenbach / Ralf Hoyer KLIMA_vorher.sagen; Lucia Ronchetti Der Sonne entgegen, Lezioni di Tenebra; Elena Mendoza / Matthias Rebstock niebla; Aurelio Cataneo La philosophie dans le labyrinthe; Klaus Lang die architektur de regens, Klaus Schedl / Tato Taborda Amazonas; Matthias Steinauer keyner nit.
Web www.katiaguedes-berlin.de
Kontakt katiaguedes(at)web.de
Die Theatermacherin mit künstlerischem und betriebswirtschaftlichem Hintergrund ist daran interessiert, innovationsfreudige Settings und Strukturen mitzugestalten.
In ihren Funktionen als Geschäftsführerin der Neuköllner Oper und als geschäftsführende Dramaturgin des Badischen Staatstheaters war sie an der Umsetzung von Initiativen zur Chancengleichheit und Internationalisierung maßgeblich beteiligt. Ihre Spezialisierung liegt im Bereich des Public- und Non-Profit Managements sowie des Diversitätsmanagements.
Christine Fischer ist Intendantin von Musik der Jahrhunderte Stuttgart, deren Geschäftsführung sie 1985 noch während ihres Musikstudiums übernahm. Als Produzentin von Musiktheater und Konzertreihen, Managerin der Neuen Vocalsolisten und (seit 2014) Künstlerischer Leiterin des Festivals ECLAT prägt sie das zeitgenössische Musikleben im Land seit mehr als 30 Jahren entscheidend mit.
2006 leitete Christine Fischer das ISCM World New Music Festival Grenzenlos, 2007 initiierte sie gemeinsam mit Veranstalter-Kollegen das Festival Der Sommer in Stuttgart, 2010 veranstaltete sie das Festival Zukunftsmusik.
Zusammen mit Musikern und Veranstaltern aus der Region Stuttgart gründete sie 2007 das Netzwerk Süd. 2012 initiierte sie gemeinsam mit Kollegen das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. und im Sommer 2014 ein Netzwerk für die Stuttgarter Szene neuer Musik. Christine Fischer lebt in Stuttgart und Berlin und fördert durch Koproduktionen und Engagements auch die Berliner Musikszene.
Thomas Fiedler konzipiert und inszeniert gattungsübergreifende Musiktheater. Er studierte Musiktheater-Regie an der HfMT Hamburg. 2008 initiierte er gemeinsam mit dem Hamburger Komponisten Jan Dvorak die Künstlergruppe Kommando Himmelfahrt, die sich mit Grenzbereichen politischer und wissenschaftlicher Utopien beschäftigt. Formal erarbeiten sie große Musiktheater zwischen Performance, Show und Konzert, zu denen sie Texte wie Musik entwickeln.
Von 2005 an war Thomas Fiedler Mitglied der Künstlerischen Leitung des Theater Aachen und Leiter der experimentellen Spielstätte. Seit Sommer 2007 arbeitet er freischaffend von Berlin aus, u.a. am HAU Berlin, auf Kampnagel Hamburg, am Nationaltheater Mannheim, Schauspielhaus Zürich, Staatstheater Oldenburg, Staatstheater Mainz und Theater an der Parkaue Berlin. Mehrere seiner Inszenierungen wurden zu Theaterfestivals eingeladen und mit Preisen ausgezeichnet. Mit verschiedenen zeitgenössischen Musikensembles wie dem Berliner ensemble mosaik verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit bei Konzertinstallationen und Performances.