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Ela­s­ti­ce­ne

05.–06. Juni

5.6. 15:00
6.6. 20:30
Uferstudios

Uferstudios ​ Badstr. 41a, 13357 Berlin

Die Men­schen des ein­und­zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts haben „die Ange­wohn­heit, die Welt in stump­fe Mate­rie (es, Din­ge) und pul­sie­ren­des Leben (wir, Wesen) zu unter­tei­len“ (Jane Ben­nett 2010). In dem Maße, in dem die Gren­zen zwi­schen leben­den und nicht-leben­den Mate­ria­li­en und zwi­schen mensch­li­chem und nicht-mensch­li­chem Leben ver­schwim­men, erfor­schen Throat Pleats in ihrer ers­ten Lang­zeit­ar­beit Latex, Plas­tik und Gum­mi als leben­di­ge Agen­ten in ima­gi­nier­ten Leben. Die von Men­schen­hand geschaf­fe­nen Mate­ria­li­en des Anthro­po­zäns haben ihre Her­stel­ler ver­las­sen, um neue selt­sa­me Öko­lo­gien zu bil­den. Ela­s­ti­ce­ne umarmt und fin­det Lau­nen in selt­sa­men, ima­gi­nier­ten Zukünf­ten, in denen sich Mate­ria­li­en und Wesen bio­lo­gisch verwickeln.

Throat Pleats hebt die Gren­zen zwi­schen Instru­ment und Performer*innen auf, indem es Kunst­stoff­roh­re, Bal­lons, Schläu­che und Blas­in­stru­men­te als skulp­tu­ra­le und klang­li­che Objek­te ver­wen­det. Inmit­ten des öko­lo­gi­schen Kol­lap­ses posi­tio­niert das Werk syn­the­ti­sche Mate­ria­li­en als Kol­la­bo­ra­teu­re und Ant­ago­nis­ten in einer cho­reo­gra­fier­ten Ver­hand­lung von Atem, Wider­stand und Spiel. Der Bal­lon – eine zar­te, sich aus­deh­nen­de petro­che­mi­sche Mem­bran, die den mensch­li­chen Atem ent­hält – wird zur Meta­pher für die Ver­stri­ckung des Kör­pers mit der indus­tri­el­len Öko­lo­gie und die kol­lek­tiv wach­sen­de Angst vor einer dro­hen­den Kli­ma­ka­ta­stro­phe. Throat Pleats ver­wen­det die Abfäl­le des Anthro­po­zäns musi­ka­lisch neu, um Freu­de, Fremd­heit und Schön­heit inmit­ten einer Welt zu fin­den, die von unse­ren mate­ri­el­len Schöp­fun­gen erstickt wird, und prä­sen­tiert eine post­hu­ma­ne, anti-vir­tuo­se Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der zeit­ge­nös­si­schen Musik­per­for­mance im 21. Jahrhundert.