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When I Saw the Sea

02.–03. Juni

20:00
HAU 1

HAU 1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Fern­ab west­li­cher Vor­bil­der hat der inter­na­tio­nal gefei­er­te Tän­zer und Cho­reo­graf Ali Chah­rour eine künst­le­ri­sche Spra­che geschaf­fen, die von ara­bi­schen Mythen sowie dem poli­ti­schen, sozia­len und reli­giö­sen Kon­text sei­nes Hei­mat­lan­des inspi­riert ist. Mit ihr erkun­det er die tie­fen Bezie­hun­gen zwi­schen Kör­per und Bewe­gung, Tra­di­ti­on und Moderne.

Sei­ne neue Arbeit “When I Saw the Sea” spielt auf einer mini­ma­lis­ti­schen Büh­ne: Die Akti­vis­tin­nen Rania, Zena und Tenei – die letz­ten bei­den kamen als Arbeits­mi­gran­tin­nen in den Liba­non – bege­ben sich durch Tanz, Per­for­mance und Musik auf eine kraft­vol­le Rei­se ihrer bis­lang unge­hör­ten Geschich­ten. Dabei geben sie zahl­lo­sen ande­ren Arbeits­kräf­ten aus Län­dern wie Kame­run, Sudan oder Sier­ra Leo­ne eine Stim­me – Men­schen, die durch das Kafa­la-Sys­tem an ihre Arbeitgeber*innen gebun­den und ihrer Rech­te beraubt wur­den und schaf­fen so einen tie­fen Ein­blick in die poli­ti­sche und sozia­le Rea­li­tät des Libanon.

“When I saw the Sea” zeigt die Miss­stän­de die­ses repres­si­ven Arbeits­sys­tems auf und wür­digt zugleich den Mut und Wider­stand der Frau­en, die für Gerech­tig­keit und Frei­heit kämp­fen. Mit einer Mischung aus per­sön­li­chen und kol­lek­ti­ven Zeug­nis­sen berührt die Arbeit The­men wie Lie­be, Mut­ter­schaft, Krieg, Exil und Hei­mat. Beglei­tet von der Musik von Abed Kobeis­sy und der gefühl­vol­len Stim­me der Sän­ge­rin Lynn Adib ist dies eine ent­schlos­se­ne Fei­er des Lebens, die sich über den Schmerz der ver­gan­ge­nen Kämp­fe erhebt.