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Nicoleta Esinencu & teatru-spălătorie :
Dir­ty Laun­dry. The TrashOpera

21.–25. März

21. und 23. 19:00
22. und 25 20:00
HAU 1

HAU 1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin

Ein Kreuz­fahrt­schiff als Mikro­uni­ver­sum der gegen­wär­ti­gen kapi­ta­lis­ti­schen Welt: Auf der einen Sei­te wird Opu­lenz non­cha­lant zur Schau gestellt und hem­mungs­los kon­su­miert, wäh­rend zugleich eine fast unsicht­ba­re Grup­pe Men­schen unter extre­men Bedin­gun­gen putzt, kocht, wäscht und die Kund­schaft unter­hält. Doch es ist etwas im Gan­ge – in der Wasch­kü­che auf einem der unte­ren Decks fei­ern die Arbeiter*innen eine Par­ty der Aus­ge­beu­te­ten, die den Kreu­zer zum Zer­bers­ten und so auch die her­kömm­li­chen Regeln ins Wan­ken brin­gen wird.

Aus­ge­hend von der Gegen­wart bli­cken die mol­daui­sche Thea­ter­ma­che­rin Nico­le­ta Esi­nen­cu und das teatru-spălă­to­rie in “Dir­ty Laun­dry. The Tra­sh­Op­e­ra”, ihrer vier­ten Pro­duk­ti­on mit dem HAU, zurück: Immer wie­der in der Geschich­te ent­stan­den sozia­le Bewe­gun­gen, in denen die Men­schen auf viel­fäl­ti­ge Wei­se dar­über dis­ku­tier­ten, wie eine freie und gerech­te Welt erreicht wer­den kann. Küh­ne und radi­ka­le Ideen waren weit ver­brei­tet. Die kapi­ta­lis­ti­sche Ord­nung hat jedoch im letz­ten Jahr­hun­dert gründ­lich dar­an gear­bei­tet, die­se poli­ti­sche Vor­stel­lungs­kraft zu schmä­lern und aus­zu­lö­schen. Frei­heit bedeu­tet heu­te de fac­to, dass man nie­man­den hat, an den man sich anleh­nen kann und man mit­ten auf dem Meer, mit­ten im Krieg, mit­ten in der kapi­ta­lis­ti­schen Kata­stro­phe auf sich allein gestellt ist. Ist eine ega­li­tä­re, natur­ver­bun­de­ne, fried­li­che Welt folg­lich nur ein Wunsch­traum? Abseits einer patri­ar­cha­len Zivi­li­sa­ti­ons­ge­schich­te behaup­ten Nico­le­ta Esi­nen­cu & teatru-spălă­to­rie mit einer kraft­vol­len Text- und Sound­col­la­ge, dass genau die­se Welt unser Erbe ist und auf zukunfts­wei­sen­de gesell­schaft­li­che Poten­zia­le verweist.