Kalender

Franz Kaf­ka

Ein musikalisch-literarischer Abend

12. September 2024

19:00
Schwartzsche Villa

Schwartzsche Villa Grunewaldstraße, 55 12165, Berlin, Steglitz

Ein hal­bes Jahr ver­brach­te Franz Kaf­ka (1883–1924) im heu­ti­gen Bezirk Ste­glitz-Zehlen­dorf – und leb­te dabei u. a. im Win­ter 1923 in der Gru­ne­wald­stra­ße, man könn­te fast sagen vis-à-vis der Schwartzschen Villa.
Micha­el Kumpf­mül­ler liest zu die­sem Anlass im Kul­tur­haus aus sei­nem Roman „Die Herr­lich­keit des Lebens“, der ein hel­les, fast hei­te­res Licht auf den berühm­ten Dich­ter und sei­ne Zeit an eben jenem Ort wirft. Lie­be­voll zeich­net Kumpf­mül­ler einen Men­schen, der in sei­nem letz­ten Jahr die gro­ße Lie­be fin­det und sein Leben in die Hand nimmt, bevor es dafür zu spät ist. Dem gegen­über ste­hen zwei Ver­to­nun­gen von Kaf­kas Tex­ten, wie sie unter­schied­li­cher kaum sei­en könn­ten: Auf der einen Sei­te zwei Lie­der vom engen Kaf­ka-Ver­trau­ten Max Brod und auf der ande­ren Sei­te – fünf­zig Jah­re spä­ter – Ruth Zech­lins „Frü­he Kaf­ka-Tex­te“ für Mitt­le­re Sing­stim­me und fünf Instrumentalist*innen. Wäh­rend Brods Lie­der ver­su­chen, „Wege der Hoff­nung und Wege der Erlö­sung“ auf­zu­zei­gen, ähn­lich wie Kumpf­mül­lers Roman die Leich­tig­keit betont, ergänzt die hoch­kom­ple­xe Klang­welt Ruth Zech­lins kon­ge­ni­al den Charme des Absur­den in Kaf­kas frü­hen Texten.
Ali­ce Lack­ner und das Zafra­an Ensem­ble ent­de­cken Zech­lins Werk als Raum­kom­po­si­ti­on im Licht­hof der Schwartzschen Vil­la neu.