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Koaxu­la pres. Deslenguadas

29. August 2024

19:00
silent green

silent green, Gerichtstraße 35 13347 Berlin

Koaxu­la ist ein gemein­sa­mes Klang­ak­ti­vie­rungs- und Per­for­mance-Pro­jekt der kolum­bia­ni­schen Künst­le­rin Nata­lia Esco­bar und der mexi­ka­ni­schen Künst­le­rin Danie­la Huerta.

Ihr ers­te Arbeit Des­len­gua­d­as geht aus einer Ana­ly­se von »Die furcht­ba­re Mut­ter« her­vor, wel­che die ver­schlin­gen­den, ver­füh­re­ri­schen und poe­ti­schen Aspek­te ent­hält, die von Gott­hei­ten aus­ge­hen, die mit der Schlan­ge asso­zi­iert wer­den, so z.B. die azte­ki­schen Coat­li­cue und Tla­zol­teotl oder die Embe­ra JEFA.

Wäh­rend der Auf­füh­rung von Des­len­gua­d­as wer­den Peit­schen als Klang­in­stru­men­te ein­ge­setzt, die einer­seits die Macht der Schlan­gen­göt­ter sym­bo­li­sie­ren und ande­rer­seits die ihnen anhaf­ten­de his­to­ri­sche Asso­zia­ti­on mit Unter­drü­ckungs­sys­te­men hin­ter­fra­gen sol­len. Der durch die Peit­sche ent­ste­hen­de Über­schall-Effekt oder Schall­knall ruft eine futu­ris­ti­sche Qua­li­tät her­vor, die im meta­pho­ri­schen Sin­ne eine tran­szen­den­te Dimen­si­on jen­seits der Zeit ermög­licht, die Gott­hei­ten umge­stal­tet und sie ihrer his­to­ri­schen Kon­no­ta­tio­nen ent­le­digt, um ihnen eine neue Bedeu­tung zu ver­lei­hen. Anhand der klang­li­chen Ener­gie ihrer Peit­schen, die den Über­gang zwi­schen ver­schie­de­nen Dimen­sio­nen ermög­li­chen, drin­gen Koaxu­la in das Maul der Schlan­ge ein, das, durch Rei­hen gefähr­li­cher Zäh­ne geschützt, eine Art »Vagi­na Den­ta­ta« dar­stellt. Sie rei­sen schließ­lich durch sechs Ebe­nen in die Unter­welt, auf der Suche nach den zer­stö­re­ri­schen und trans­for­mie­ren­den Kräf­ten, der sexu­el­len Macht und dem Wort der abge­trenn­ten Zun­gen der ver­schie­de­nen weib­li­chen Wesen, die dort leben. Es ist eine Rück­kehr in das Reich der Wild­nis, eine Wie­der­ver­bin­dung mit ihrer dunk­len ani­ma­li­schen Sei­te und mit der ver­schüt­te­ten Macht der Gro­ßen urob­ori­schen Mutter.