Shalene / ver-rückt

“Shalene” erzählt die Geschich­te von zwei ukrai­ni­schen Groß­müt­tern, die die rus­si­sche Inva­si­on und die Beset­zung der Regi­on Kiew über­lebt haben. Die bei­den Frau­en, Ania und Nin­ka, erle­ben die Grau­sam­kei­ten zusam­men und erzäh­len sie auf absur­de, jedoch rea­li­täts­ba­sier­te und amü­san­te Wei­se. Sie sin­gen Über­le­bens­an­wei­sun­gen, tan­zen zu Explo­sio­nen, schrei­en zum Him­mel, um die rus­si­schen Kampf­jets abzu­schie­ßen. Trotz der stän­di­gen Prä­senz einer unfühl­ba­ren und feind­li­chen grau-grü­nen Mili­tär-Mas­se, “Shalene” (ver­rückt, wütend), die zu ihren Häu­sern kriecht, leben die Damen wei­ter. Anfangs kämp­fen Ania und Nin­ka dar­um, die­ses obsku­re, uralte Böse zu iden­ti­fi­zie­ren, das immer näher rückt. Letzt­end­lich erken­nen sie den Geg­ner deut­lich: er trägt Hel­me mit einem Z‑Symbol.
Die musi­ka­li­sche Tra­gi­ko­mö­die auf Ukrai­nisch und Deutsch beschäf­tigt sich mit ver­schie­de­nen Momen­ten des Ukrai­ne-Krie­ges sowie Gräu­el­ta­ten, die in Städ­ten und Dör­fern rund um die ukrai­ni­sche Haupt­stadt im Febru­ar und März 2022 began­gen wur­den: vom ers­ten Beschuss durch rus­si­sche Kampf­hub­schrau­ber in Hosto­mel bis zu den dar­auf­fol­gen­den Angrif­fen auf Zivi­lis­ten. Das Stück basiert auf den Zeu­gen­aus­sa­gen von Opfern, die das Team per­sön­lich doku­men­tiert hat.
Vor Zeich­nun­gen als Büh­nen­bild ent­steht ein traum­haf­tes Thea­ter­stück, in dem Humor gegen Bru­ta­li­tät und der ukrai­ni­sche Lebens­wil­le gegen die rus­si­sche Aggres­si­on kämpft.