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Neuköllner Oper:
LISAS LAND DES LÄCHELNS

Eine Dating-Operette

25.–31. Januar

25.01. 20:00
27.01. 19:00
28.01. 18:00
31.01. 20:00

Neuköllner Oper, Karl-Marx-Straße 131 – 133 12043 Berlin

„Dein ist mein gan­zes Herz, wo du nicht bist, kann ich nicht sein…“ – kannst du das heu­te so noch sagen (sin­gen), wenn es dir ernst ist mit der Lie­be? Wie­viel Sen­ti­ment, Nost­al­gie, ja: auch Kitsch geht noch, bevor es lächer­lich wird? Lisa pro­biert es ein­fach aus. Sie will es wis­sen, das Ding mit der Lie­be, den Träu­men, die groß sein dür­fen, dem Sound der Ope­ret­te. Sicher, eini­ge wür­den sagen, Lisa sei da etwas spe­zi­ell. Aber was soll das schon hei­ßen, in Ber­lin, der Welt­haupt­stadt diver­ser Lebens­ent­wür­fe? Lisa fährt also eher auf Lehár ab als auf Tech­no. Und sie mag den Kick mit dem/​ den soge­nann­ten Frem­den. In einer Dating App fin­det sie, wonach sie sucht, das gro­ße Los: „Sou Chong“ (der eigent­lich ganz anders heißt und tickt), gebür­ti­ger Chi­ne­se und Stu­dent in Ber­lin, der doch dem Sou-Chong aus Lehárs Ope­ret­te ganz ähn­lich scheint und dazu noch groß­ar­tig sin­gen kann! Klingt nach dem Beginn einer ver-rück­ten Lie­bes­ge­schich­te. Nur: im rea­len Leben, ohne Netz und Ope­ret­te, ist alles doch anders und mit­un­ter komplizierter…
Und selt­sam: leben die frag- und kri­tik­wür­di­gen Kli­schees des Frem­den in der Ope­ret­te etwa heu­te wei­ter in Dating Apps und Insze­nie­run­gen sei­ner User*innen? Auf Ein­la­dung der Neu­köll­ner Oper haben sich Abigél Var­ga (Musik) und Eli­sa­beth Pape (Text) Lehárs welt­be­rühm­te Ope­ret­te von der Begeg­nung zwei­er Kul­tu­ren aus zwei Wel­ten auf ihren Gegen­warts­be­zug hin ange­se­hen und brin­gen den ursprüng­li­chen Plot in unser heu­tig-poly­glot­tes Ber­lin. Die jun­ge Autorin und Kleist-För­der­preis­trä­ge­rin Eli­sa­beth Pape ver­schlankt das Ori­gi­nal lie­be­voll und strin­gent auf ein Quar­tett jun­ger Leu­te, die die Lie­be und eine Idee von sich selbst suchen, und umfasst dies mit Lehárs berühm­ter Musik. Aber kön­nen wir uns heu­te noch mit die­sen Melo­dien begeg­nen? So unter­nimmt die unga­ri­sche Kom­po­nis­tin Abigél Var­ga eine beson­de­re Arbeit: Sie kom­men­tiert in eige­ner Kunst­fer­tig­keit Lehárs ori­gi­na­le Ari­en, Duet­te und Orches­ter­kom­po­si­tio­nen und arran­giert sie für ein Far­ben- und Facet­ten­rei­ches Ensem­ble neu, in der auch die Guz­h­eng, die chi­ne­si­sche Wölb­brett­zi­ther, nicht feh­len darf.
MUSIK Abigél Var­ga TEXT Eli­sa­beth Pape INSZE­NIE­RUNG Ans­gar Ste­phan Weig­ner AUS­STAT­TUNG Chris­ti­an Mül­ler IDEE UND DRA­MA­TUR­GIE Bern­hard Glock­sin VIDEO Val­le Döring
MIT
Marie Sofie Jacob (Lisa), Nicho­las Mala­kul (Sou-Chon­g/­Prinz), Luca Schaub (Tobias/​Gustl), Vivi­an Yau (Mi/​Schwester) und den Musiker*innen Krist­ja­na Hel­ga­dót­tir (Flö­te), Lixue Lin-Sied­ler (Guz­h­eng & Koto), Chris­ti­an Vogel (Klarinette/​Bassklarinette), Flo­ri­an Jun­cker (Posau­ne), Sil­ke Lan­ge (Akkor­de­on), Anne Mül­ler (Vio­lon­cel­lo), Sabri­na Ma (Vibraphon/​Schlagwerk)