Eine Blaupause für eine Reihe von Science-Fiction-Filmen des 20. Jahrhunderts und der Ursprung des Begriffs Roboter: Karel Čapeks R.U.R. ist einer der ersten literarischen Texte, der sich mit dem Aussterben der Menschheit beschäftigt. Er reflektiert auch heute noch aktuelle Themen wie ökonomische und ökologische Katastrophen sowie die menschliche Hybris.
Ein Jahrhundert nach der Uraufführung bringen gamut inc / Marion Wörle und Maciej Śledziecki (Komposition+Inszenierung), Gerog A. Bochow (Countertenor), Gina May Walter (Sopran), Ruben Reniers (Tänzer+Choreograf), Patric Schott (Schauspieler), der RIAS Chamber (Chor der Menschen und der Roboter) und der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Librettist Frank Witzel eine aktualisierte Fassung als Musiktheater auf die Bühne.
Der Bruder von Čapek schuf für das Werk die Wortschöpfung “Roboter”. Der berühmte Science-Fiction-Autor Isaac Asimov nannte “R.U.R.” das “bedeutendste Stück seiner Zeit”. Die neue Version verwandelt die Themen des Originals in eine groteske Welt, in der sich aus Menschen und Gegenständen bestehende Zwischenwesen durch live-elektronische Klanglandschaften, komplexe Lichtchoreografien und optische Täuschungen bewegen. Unaufhörlich werden sie von der Masse der Menschen und Roboter verfolgt, die der RIAS Kammerchor als Videoprojektionen in Orson Welles’ Film-Noir-Ästhetik zum Leben erweckt.
“Das Ensemble gamut inc hat das Stück wiederentdeckt und als grandiose retro-futuristische Oper auf die Bühne gebracht.”
WDR Westart
“Wir beginnen mitten im tiefsten philosophischen Diskurs über die Ethik des Erschaffens. (…) Und dann gibt es da noch eine Schicht, immer wieder zugeschaltet sind Aufnahmen des RIAS Kammerchors, der in Sepiafarben wie aus der Vergangenheit spricht, Themen zusammenfasst, weiterspinnt … Und es gibt auch noch die akustische Ebene, die tollen Gesangsarrangements, das Wechselspiel von kühlem, abgehackten Roboter Countertenor und warmen Chorklang, das hilft sich festzuklammern, wenn man aus dem Diskurs herausfällt, und es lohnt sich dabeizubleiben denn so ein Angebot eines künstlerischen Erlebnis- und Gedankenraums über den eigenen Willen zur schöpferischen Macht und die darauffolgende Ohnmacht gegenüber den Maschinen, das ist und wird auch in Zukunft wichtig bleiben!”
rbb Kultur