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Die Nacht der Seele

Eine post-romantische Theaterverschwörung

25.–26. Januar

20:00
Theater unterm Dach

Theater unterm Dach, Danziger Straße 101 10405 Berlin

Eigent­lich soll­te das so ein rich­tig schö­ner Roman­tik-Abend wer­den. Der Musi­ker und Sound­künst­ler Arnold ist auch schon da. Aber für die Her­zo­gin und den Baron kommt die Psy­cho­po­li­tik des Neo­li­be­ra­lis­mus dazwi­schen. Ihre Gesprä­che wan­deln dann auch auf selt­sa­men Pfa­den zwi­schen damals und heu­te. Bin ich ein roman­ti­sches Ich oder ein post­mo­der­nes Projekt?
Und schon wis­sen sie nicht mehr so genau, in wel­cher Rea­li­tät sie sich befin­den. Immer­hin behaup­ten sie immer wie­der, in einem Salon zu sein.
In der Film­dra­ma­tur­gie heißt der Punkt, wo für das Hel­den­team nichts mehr geht: „Die Nacht der See­le“. Das scheint wohl auch auf den aktu­el­len Welt­zu­stand zuzu­tref­fen. Die Her­zo­gin, der Baron und der Musi­ker geben sich aber nicht geschla­gen. Denn sie haben doch extra was für das Publi­kum vor­be­rei­tet, z.B. eine Hand­ne­bel­ma­schi­ne, ein prä­pa­rier­tes Kla­vier, Gesang, Klang­wel­ten und natür­lich Schau­spiel! Und da wären dann noch die dra­ma­ti­schen Tex­te, die durch Byung Chul Han oder Sla­voj Žižek inspi­riert wur­den oder auch gleich direkt aus der Zeit der Roman­tik stam­men, z.B. von Nova­lis und Höl­der­lin. Kurz: Sie wer­fen alles, was sie haben in den Nacht­him­mel und brin­gen es zum Leuch­ten. Und das ist doch romantisch!

Andre­as Mon­tag (Mit­tel­deut­sche Zei­tung) sieht in dem Stück „eine köst­li­che Mischung aus Iro­nie, Komik und ernst­haf­tem Dis­kurs. … Alex­an­der Ernst baut Sounds dazu, die bis in neue Klang­wel­ten rei­chen. … Alle drei agie­ren auf der Büh­ne bei allem, auch in ihren Aus­flü­gen in gro­tes­ke Fluchtor­te der Deka­denz, mit sou­ve­rän gewahr­tem Abstand. Ein hei­te­res Denkvergnügen…“.

 

Eine Pro­duk­ti­on von: Thea­ter AGGRE­GA­TE aus Halle.

AGGRE­GA­TE*LABOR. Ein Thea­ter­la­bo­ra­to­ri­um für Sze­ni­sches Schrei­ben, Sounds und Fields, Visu­als u.v.m. / geför­dert durch das Land Sachsen-Anhalt!