BRAVURA steht für Tapferkeit, Wut, eine Form der Männlichkeit, aber auch für einen besonders virtuosen Solo-Moment in der Musik. In einer fiktiven Club-Kulisse stellt die Performance-Installation ältere Mythologien rund um den Salsa einer heutigen Migrationserfahrung gegenüber. Die Arbeit taucht in die kulturellen Tiefen des Salsa als Repräsentation lateinamerikanischer Einwanderungs-Identität ein und verfolgt seine radikalen Wurzeln bis zu den marginalisierten Latinx-Communities im New York der 1970er Jahre zurück. Der Salsa bietet ein dichtes Geflecht von Erzählungen aus der Diaspora, in dem sich Geschichten von Widerstand, Identität und Erinnerung miteinander verbinden. Er ist ein Beweis für die ermächtigende Kraft des Tanzes, bei dem jede Bewegung ihre Geschichte hat und jeder Schritt das Zeugnis einer kollektiven Reise ist. Das Publikum ist eingeladen, sich frei durch ein Bühnenbild zu bewegen, das in Zusammenarbeit mit dem Künstler Mati Schulz entstanden ist. Zwei Körper bewegen sich synchron durch Bilder, in denen das Echo einer fantastischen Extravaganza widerhallt.
Choreografie, Konzept: juan felipe amaya gonzalez (jfag)
Performance: juan felipe amaya gonzalez (jfag), Luisa Fernanda Alfonso, Carlos Andrés Rico
Set: Matti Schulz
Dramaturgische Unterstützung: Dandan Liu