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After Hope

02.–04. Mai

20:00
Sophiensaele

Sophiensæle Sophienstraße 18 10178 Berlin-Mitte

Die rie­si­ge Schiffs­werft von Cher­son trägt die Last der Geschich­te. Im Dni­pro-Del­ta im Süden der Ukrai­ne gele­gen, war sie einst die größ­te Schiffs­bau­an­la­ge der Sowjet­uni­on. 1974 wur­de dort im Rah­men der indisch-sowje­ti­schen Part­ner­schaft das Fracht­schiff Vishwa Asha – Uni­ver­sal Hope gebaut. Heu­te ist es außer Dienst oder ver­schol­len – ein Geis­ter­schiff, das in den Erzäh­lun­gen des Krie­ges nachhallt.

Der Künst­ler Anton Kats, auch bekannt unter der flui­den, halb­fik­tio­na­len Iden­ti­tät des Musi­kers ILYICH, ver­bin­det in After Hope Per­for­mance, Kon­zert und Instal­la­ti­on zu einer Refle­xi­on über die Ent­ste­hung von Hoff­nung. Ange­trie­ben von der Not­wen­dig­keit, auf die anhal­ten­de glo­ba­le Faschi­sie­rung zu reagie­ren, umfasst das Werk die Zeit­lich­keit der See­len­wan­de­rung und ein nicht­li­nea­res Ver­ständ­nis von Zeit, in dem Reinkar­na­ti­on zu einem Mit­tel wird, um durch die zykli­schen Chro­no­lo­gien des Lebens zu navi­gie­ren. Die Arbeit lädt das Publi­kum ein, an Bord der Vishwa Asha auf den Wel­len von Geburt, Tod und Wie­der­ge­burt zu segeln. Durch klang­li­che Lesun­gen von phi­lo­so­phi­schen Kon­zep­ten wie Ver­flech­tung, musik­theo­re­ti­schen Prin­zi­pi­en von Har­mo­nie und femi­nis­ti­schen Per­spek­ti­ven auf Schwes­tern­schaft, schlägt After Hope anti-heroi­sche Stra­te­gien vor, Hoff­nung auf­zu­bau­en, die in Zuhö­ren, Für­sor­ge und Erneue­rung ver­wur­zelt sind.

Instal­la­ti­on

Der per­for­ma­ti­ve Aus­stel­lungs­ort und die Klang­in­stal­la­ti­on Ceme­tery of Melo­dies Ali­ve wer­den an den Auf­füh­rungs­ta­gen von After Hope öffent­lich zugäng­lich sein. Die Instal­la­ti­on beglei­tet die abend­li­che Live-Per­for­mance, indem sie Erzäh­lun­gen, Musik und Klang­kunst zu einer inten­si­ven, kör­per­lich spür­ba­ren Erfah­rung ver­schmel­zen lässt. Das Pro­jekt reflek­tiert anti­fa­schis­ti­sche künst­le­ri­sche Posi­tio­nen vor dem Hin­ter­grund der mili­tä­ri­schen Inva­si­on in der Ukrai­ne und wird von einer ent­schei­den­den Fra­ge gelei­tet: Wel­che Ver­ant­wor­tung trägt der*die Künstler*in in Zei­ten von Faschis­mus und Krieg?

Aus­ge­hend von einer Hoff­nung, die in der Aus­weg­lo­sig­keit wur­zelt, lädt die­se per­for­ma­ti­ve Aus­stel­lung das Publi­kum ein, furcht­los über die mit­ein­an­der ver­floch­te­nen Erzäh­lun­gen der Gegen­wart nach­zu­den­ken. Gleich­zei­tig schafft sie einen Raum, um über eine mög­li­che Welt nach dem Sturm nicht nur nach­zu­den­ken, son­dern sie auch aktiv zu entwerfen.