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NICO AND THE NAVIGATORS:
POST.KAFKA

Spoken Word Performance zum 100. Todestag von Franz Kafka

21.–23. November

20:00
Villa Elisabeth

Villa Elisabeth, Invalidenstraße 158-161, 10115 Berlin

Mit POST. KAF­KA ver­bin­den NICO AND THE NAVI­GA­TORS einen Brief und einen Lied-Zyklus. Die Kaf­ka-Frag­men­te von Györ­gy Kur­tág sind eine Zumu­tung im bes­ten Sin­ne: Vier­zig Minia­tu­ren – vom sekun­den­schnell ver­flie­gen­den Aus­bruch bis zur minu­ten­lang über­dehn­ten Medi­ta­ti­on – hat der Kom­po­nist aus den Noti­zen von Franz Kaf­ka geformt und zu einem Gan­zen ver­bun­den, das zugleich fra­gil und frak­tal wirkt. Bei­läu­fi­ge Beob­ach­tun­gen wech­seln hier mit mora­li­schen Maxi­men, die Per­spek­ti­ven vari­ie­ren mit den Ton­fäl­len: Die Baga­tel­le „Es zupf­te mich jemand am Kleid, aber ich schüt­tel­te ihn ab“ steht neben dem Befehl „Im Kampf zwi­schen dir und der Welt, sekun­die­re der Welt“, die Impres­si­on „Die Weiß­nä­he­rin­nen in den Regen­güs­sen“ neben der Trös­tung „Ver­ste­cke sind unzäh­li­ge, Ret­tung nur eine, aber Mög­lich­kei­ten der Ret­tung wie­der so vie­le wie Ver­ste­cke“. Dass Kur­tág die­ses Treib­gut aus dem Strom des Bewusst­seins in Sopran-Höhen geho­ben und mit einer Solo-Vio­li­ne sekun­diert hat, weist NICO AND THE NAVI­GA­TORS in Zusam­men­ar­beit mit dem LITE­RA­TUR­HAUS BER­LIN im 100. Todes­jahr des Dich­ters nun den Weg zu ihrer eige­nen Les­art: Für POST. KAF­KA fügen sie dem Zyklus ein wei­te­res berühm­tes Werk hin­zu, das als Ein­la­dung zu einem Dia­log selbst unvoll­endet, weil unbe­ant­wor­tet geblie­ben ist.

Die Per­for­mance besteht aus einer Insze­nie­rung aus Musik, Gesang und Spra­che in Kom­bi­na­ti­on mit Pro­jek­ti­on und Bewe­gung – eine Fort­schrei­bung der Metho­de, die NICO AND THE NAVI­GA­TORS in in ihrer Aus­ein­an­der­set­zung mit T. S. Eli­ots „The Was­te Land“ erst­mals erfolg­reich erprobt haben.